
Auf nach Italien
Die Alpenüberquerung Etappe 6: Start Bahnhof Mayrhofen (Bus) | 13 (+4) Kilometer (je nach Unterkunft) | Höhenmeter bergauf 550 | bergab 850 | Gehzeit ca. 4,5 h | mittelschwere Wanderung | Familienfreundlich | Hunde erlaubt | Einkehrmöglichkeiten
Heute beginnt die Tour mit der Busfahrt zum Schlegeisstaussee. Von meiner Unterkunft in Mayrhofen geht es in ein paar Minuten zum Bahnhof. Von hier starten die Busse stündlich in die wunderschönen Seitentäler des Zillertals wie Zillergrund, Hintertux, Gerlos. Ich nehme die Linie 4102 zum Schlegeisstausse.
Wer pauschal über einen Anbieter gebucht hat, wird unter Umständen mit einem eigenen Shuttle zum Stausee gebracht.
Die Fahrt dauert circa fünfzig Minuten und stimmt landschaftlich schon einmal auf den heutigen Tag ein. Es geht hinauf durch das Bergsteigerdorf Ginzling und vorbei am Gasthof Breitlahner. Kurz danach beginnt die Mautstrasse, welche sich in engen Serpentinen und mit kurzen, aber eindrucksvollen Tunneln bis zur Staumauer hinauf schlängelt.
Das erste Stück der Mautstrasse ist einspurig und immer nur für eine Richtung befahrbar. Ich habe Glück und mein Bus kann nach nur zwei Minuten Wartezeit losfahren.
Kurz hinter der Staumauer befindet sich die Haltestelle, die gleichzeitig auch die Endstation der Buslinie ist – ab hier geht es nur noch zu Fuß weiter.
Gerne würde ich es mir jetzt am Ufer auf einer Bank gemütlich machen, die Sonne und vor allem die Aussicht genießen, aber es geht ja noch weiter auf meinem Weg…


Alternativen für den Weg zum Schlegeisstausee
Wer auch dieses Stück laufen will, kann in ein oder zwei weiteren Tagesetappe von Mayrhofen nach Ginzling, und dann von Ginzling zum Schlegeisstausee laufen. In Ginzling gibt es Übernachtungsmöglichkeiten, ebenso am Schlegeisstausee. Hier bietet sich die Dominikushütte an. Wenn du ganz früh oben sein willst, wäre auch die Fahrt am Vorabend eine Möglichkeit. Dann musst du allerdings ein wenig die Zeit im Auge behalten um den letzten Bus zum Stausee zu bekommen.
Die Alpenüberquerung Etappe 6 – entlang des Zemmbach’s
Die ersten Meter des heutigen Tages verlaufen über Asphalt am Stausee entlang bis zum letzten Parkplatz. Dieses Stück ist trotz des Untergrundes wunderschön zu gehen. Man hat den gesamten Stausee mit Staumauer und Schlegeiskees im Blick. Ich biege links über die Brücke des Zamser Baches und gehe direkt wieder nach rechts um den Wegweisern Richtung Pfitscherjoch zu folgen. Auch das Ü findet sich hier rasch wieder.
Bis zur Lavitzalm führt ein abwechslungsreicher Wanderweg. Mal geht es über große Steinplatten, mal über kleiner Steine und Wurzeln. Begleitet wird man vom ständigen Rauschen des Zemmbaches, der vom Joch hinunter ins Tal rauscht. Die Latschenkiefern, die unter der Sonne ihren Duft versprühen erinnern an einen Aufguss in der Sauna. Hier werden wirklich alle Sinne angeregt.
Bei der Lavitzalm besteht die Möglichkeit zur Einkehr. Sie steht übrigens auf Tiroler Boden, wird jedoch nur von Südtiroler Seite bewirtschaftet, natürlich von Südtirolern.
Aufstieg durch ein Steinmeer
Kurz hinter der Alm geht es nun links hinauf. Der Weg wird schmaler und steiniger. In Serpentinen schlängelt er sich hinauf. Immer wieder ertönt das Pfeiffen der Murmeltiere. Sie warnen, zeigen sich heute aber leider nicht. Eine gute halbe Stunde benötige ich noch bis zum Pfitscherjoch.
Hier verläuft die Landesgrenze zwischen Österreich und Italien. Grenzsteine und Schilder markieren diesen Ort unübersehbar – ein beliebtes Fotomotiv auf dieser Tour. Direkt hinter der Landesgrenze steht das Pfitscherjochhaus.
Zur Stärkung kann ich hier übrigens die Hüttenmaccheroni sehr empfehlen.


Die Alpenüberquerung Etappe 6 – Bella Italia
Die zweite Grenze ist also geschafft auf der Alpenüberquerung Etappe 6. Es ist zwar tolles Wetter, aber hier oben am Joch zieht es gewaltig und die Terrasse ist Menschenleer. Ich kehre ein und als ich die Türe der „Hütte“ öffne, BIN ICH IN ITALIEN!
Auf dem Weg hier herauf habe ich kaum einen Menschen getroffen, dennoch ist die Hütte ist voll! Viele sind von der italienischen Seite aufgestiegen oder mit dem Mountainbike herauf gefahren. Die Leute unterhalten sich lautstark und trinken Rotwein. Es ist schon erstaunlich, dass ein paar Meter doch soviel Unterschied in der Kultur ausmachen können. Ich finde noch ein Plätzchen, gönne mir ein Südtiroler Bier und lasse die Atmosphäre auf mich wirken.
Steiler Abstieg ins Pfitschtal
Nach einer knappen Stunde beginne ich mit dem Abstieg.
Von nun an geht es quasi nur noch Bergab – nicht nur heute, sondern auch morgen auf der letzten Etappe bis nach Sterzing. Der Weg ist abwechslungsreich. Mal geht es über einen Fahrweg, mal über sanfte Almwiesen und dann wieder durch einen dichten und schön schattigen Wald bis nach St. Jakob. Allerdings ist dieser Abstieg wirklich steil und geht ordentlich in die Knie. Wanderstöcke kann ich dir hier auf jeden ans Herz legen.
Die Südtiroler Hitze macht sich außerdem bemerkbar, und der Abstieg ist dann doch noch anstrengender als gedacht.
Die letzten Kilometer bis zur Unterkunft (inkl. Busplan)
Meine heutige Unterkunft liegt noch weitere 4 Kilometer außerhalb von St. Jakob und ich wäre sicherlich noch eine knappe Stunde unterwegs. Die Sonne hat mittlerweile italienisches Temperament angenommen und brennt mit 32 Grad vom Himmel. Ich mag nicht mehr und nutze deshalb den stündlich fahrenden Bus bis zur Unterkunft in Kematen. Wer im Hotel Kranebitt übernachtet, fährt mit dem Bus bis zur Haltestelle Grube. Die Fahrt kostet übrigens nur knapp zwei Euro.
Die Alpenüberquerung Etappe 6 – Schlechtwetter Tipp
Tja, das ist auf dieser Etappe so eine Sache. Während du bei allen anderen Etappen relativ einfach mit den Öffis oder einem Plan B Weg zum nächsten Etappenziel kommen kannst, führt hier nur ein großer Umweg zum Ziel. Du erreichst Pfitsch zwar auch mit Bus und Bahn, allerdings fährts du dann über den Brenner. Heißt: von Mayrhofen mit der Zillertalbahn nach Jenbach, mit dem Zug nach Innsbruck, von hier weiter mit dem Zug nach Sterzing und dann mit dem Bus ins Pfitschtal. Zu Fuß ist man da fast schneller. Aber immerhin, es gibt eine Möglichkeit.
Sollte sich die Wetterlage erst im Laufe der Wanderung arg verschlechtern, kannst du auch mit dem Pfitscherjoch Shuttle ins Tal fahren







„Die 6. Etappe der Alpenüberquerung ist für mich eine der schönsten Etappen. Obwohl ich sie schon mehrmals gelaufen bin, ist es mir immer wieder eine Freude! Und hatte ich schon erwähnt, dass die Hüttenmaccheroni im Pfitscherjochhaus einfach grandios sind?!
Ich freue mich über deine Kommentare oder Fragen unter diesem Beitrag.
– Deine Steffi von reiseziege.de

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9 Kommentare
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ÜBER MICH
Steffi Hetzel
Ich bin die Autorin dieses Reiseblogs und ich freue mich, dass Du auf meiner Seite nach Inspiration für deine nächste Reise suchst. Hier findest Du alles rund um das Thema Reisen, Wandern und Camping. Schau Dich um und finde Dein nächstes Abenteuer!
So richtig wohl fühle ich mich mit Wanderschuhen an den Füßen und einem gepackten Rucksack. Ich sitze natürlich auch mal auf der Couch, dann aber sicherlich in Begleitung einer Wanderkarte um die nächste Tour zu planen. Draussen war schon immer mein Zuhause. Als Reisebloggerin, Autorin und Wanderführerin liebe ich das Reisen und Wandern.
Diese Liebe möchte ich gerne mit Dir teilen und zeige Dir meine liebsten Wanderregionen nicht nur online, sondern nehme Dich als zertifizierte DWV Wanderführerin® auch mit auf naturnahe Wanderungen! Du hast Lust dabei zu sein?
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Hallo Steffie,
was für ein toller und detailierter Bericht. Da brauchst du doch gar keine Reisefüherer mehr empfehlen.
Eine Frage habe ich aber zu den Hotels.
Kann ich bei der Suche nach Hotels davon ausgehen, dass deine empfohlenen Hotels nah an der Wanderstrecke bzw. den Transfährpunkten liegen? Ich finde es gibt nichs schlimmeres als an einem anstrengenden Wandertag noch 2-3 Kilometer zum Hotel laufen zu müssen 😉
Viele Grüße
Angela
Hallo Angela,
danke für deine lieben Worte 😘 Falls doch wer noch gerne Papier in der Hand hat, der kann sich dann zur Sicherheit einen Reiseführer bestellen 😉
Die von mir genannten Hotels liegen alle an der Route. In Mayrhofen muss man natürlich vom Bahnhof noch in den Ort laufen, da sind dann alle Hotel mehr oder weniger gleich weit entfernt. Im Pfitschtal ist die Auswahl leider nicht sehr groß, hier kann ich dir aber noch den Dorfwirt in St. Jakob empfehlen. Hier kommst du direkt dran vorbei und sparst dir den Bus am Ende der Etappe.
Liebe Grüße
Steffi
Liebe Steffi, auf keiner Seite finde ich eine bessere Beschreibung, als bei Dir .
Super schön und spannend.
Mein Sohn, unser Hund Finn und ich werden 2023 in der ersten Juli Woche die Route gehen. Deine Tipps habe ich schon mit eingearbeitet 😀😀
Vielen Dank und alles Gute für weitere spannende Abenteuer.
Liebe Grüße, Barbara 😀🐶
Komme ich mit dem Mountainbike zum Schlegeisstausee? Wenn ja, wieviel Prozent Steigung durchschnittlich?
Ja, kommst du. Von Mayrhofen aus fährst du erst Richtung Ginzling und dann weiter zum Schlegeisstausee. Die maximale Steigung liegt bei 15%, den Durschnitt kenne ich leider nicht.
LG
Steffi
Hallo
Ich würde gerne auch die gleiche Tour mit meiner Frau im nächsten Jahr machen wollen
Wäre es vielleicht möglich mir nochmal die Unterkünfte zu nennen in denen ihr übernachtet habt?
Ebenso wie ihr das Thema mit den Bussen genau gelöst habt?
Vielen lieben Dank
für deine Mühe
Gruß Otto und Monika
Hallo ihr zwei,
lieben Dank für eure Nachricht!
Wir haben in folgenden Unterkünften übernachtet:
Alpensonne Bad Wiessee
Cordial Achenkirch
Maurach lasse ich aus, dass kann ich leider nicht empfehlen
Almhof Hochfügen
Zillertalerhof Mayrhofen
Hotel Kranebitt Pfitsch – mit bester Küche ;-)
Hotel Lamm Sterzing
Zu deiner Frage mit den Bussen: Wir haben uns die Busfahrpläne vorab im Internet heraus gesucht und unsere Zeiten ein wenig danach angepasst. In Maurach und Mayrhofen sind wir extra zeitig aufgestanden und haben den jeweils ersten Bus genommen, um einfach zeitig unterwegs zu sein. Der Bus in Pfitsch kam uns eher zufällig in den Sinn, da ich die Bushaltestelle entdeckt hatte und keine Lust mehr zum Laufen hatte. Wir haben den Busfahrer gefragt, wo wir aussteigen müssen, um zum Hotel Kranebitt zu kommen. Er hat uns dann bescheid gegeben.
Hier findest du die Pläne Tegernsee – Achensee und Achensee – Jenbach:Busplan Achensee
Und hier den Plan zum Schlegeisstausee (Momentan ist keiner online – da der Bus in der Winterpause ist)
Busplan Schlegeis
Falls ihr einen Facebook Account habt: Ich habe eine Gruppe gegründet, in der man sich zum Weg austauschen kann. Ihr seid herzlich eingeladen!
Fernwanderweg Tegernsee – Sterzing (Alpenüberquerung)
Ich hoffe, ich konnte euch ein wenig weiterhelfen! Wenn noch Fragen offen sind, meldet euch gerne.
Ansonsten wünsche ich euch viel Spaß bei der Planung!
LG
Steffi
…Mensch Steffi….mehr Informationen als erhofft. .vielen lieben Dank Gruss Otto
Herzlichen Dank für soviel Information. Das hilft enorm bei der Planung Gruß Otto